Montag, 29. Dezember 2014

Ich fang den Kraken :)

Nach einer kleinen Weihnachtspause melde ich mich heute wieder zurück. Über die Feiertage habe ich eine 'Tourette-Pause' gemacht. Tourette-Pause? Natürlich habe ich keine Pause von mir selbst gemacht, aber einfach mal über die online-Welt eine Pause von dem Ganzen. Eigentlich liebe ich den Austausch im Internet, aber ich muss sagen diese Pause hat mir total gut getan, die letzten Wochen einfach mal vergessen. 
Aber ich muss auch sagen, jetzt so kurz vor dem nächsten Jahr stellt man sich auch fragen wie: Was habe ich das letzte Jahr erreicht? Was ist in dem Jahr geschehen? Bin ich zufrieden mit dem letzten Jahr? Und ich kann ganz ehrlich sagen, ich habe viel erreicht, viel gelernt, viel erlebt, viel gesehen,... Und ja mit dem letzten Jahr bin ich zufrieden. Für andere die vielleicht auf 'mein vergangenes Jahr' schauen, ist es schwer zu verstehen, wie man mit dem zufrieden sein kann. Klar, beruflich habe ich nichts erreicht und besser sind meine Tics auch nicht. Aber ich war noch nie zuvor in meinem Leben so ich selbst. (Klingt vielleicht komisch und ich habe mich früher auch nie verstellt, aber ich verstehe mich heute besser und kann mich akzeptieren.) 
Ok, genug davon ich erzähle euch mal von meiner Woche.
Alles stand im Zeichen Weihnachten. Am Dienstag haben dann auch wir endlich einen Weihnachtsbaum besorgt, sonst sind wir immer ganz früh im Jahr, aber diesmal haben wir es etwas vergessen. Dann war endlich Mittwoch, mein Beschützer war schon völlig aufgeregt. So kam der Weihnachtsmann auch schon als es dämmerte. Als der Beschützer die Geschenke unter dem Baum sah, dauerte es etwa 3 Minuten und sie hat wie wild alles ausgepackt. Ohne Rücksicht. Wir waren so am erstaunt und am lachen. :) 

Der Mutmacher kam sogar auch am Mittwoch vorbei und irgendwie ist mein Kobold in letzter Zeit wieder besonders lustig. ;) So erklärte der Kobold dem Mutmacher einmal, dass der Mutmacher Rollmöpse hat. In jodelnder Stimme dann noch die Erklärung. Und die ganze Irrenhaushauptzentrale lag vor lachen auf dem Boden. :D
Am Donnerstag, kam mein Bruder mit seiner Freundin zum Frühstück. Und das erste Problem gab es schon direkt am Anfang. Meine Mama musste die beiden reinbitten und sofort darum bitten, dass das Geschenk ausgepackt wird, denn ich und somit auch mein Kobold kannten das Geschenk und Dinge die man nicht ausplaudern soll, plaudert ein Kobold sehr gern aus. Das Geschenk waren übrigens Froschhausschuhe. Als wir nach dem Frühstück noch gemeinsam auf der Couch saßen, saß ich neben meiner Mama. Und sie hatte diese Crogs Hausschuhe an, ohne Socken. Und ich ziehe immer die Schuhe von ihr aus und werfe sie weg. Diesmal wollte ich das auch tun, aber mein Bruder meinte: 'Nein, lass nicht den Kraken frei!' Mein Kobold ist direkt drauf angesprungen und hat auf den Fuß geschlagen, um den Kraken wieder einzufangen. Bis heute kann meine Mama ihren Fuß nicht in meine Nähe lassen, weil ich sonst den Kraken einfange. ;D  
Der Freitag war ein ruhiger Feiertag. Nur irgendwie ist der Kobold echt albern zur Zeit, ich saß bei meinen Eltern im Wohnzimmer und wir haben irgendetwas geschaut. Als ich hoch gehen wollte, hat meine Mama noch irgendetwas gesagt, draufhin nahm ich eine Orange und wollte sie eigentlich auf sie werfen. Da konnte ich mich aber noch zurückhalten. Aber die Orange habe ich ganz angespannt gehalten. Meine Mama sagte ohne über die Folgen nachzudenken: 'Die kannst du nicht zerdrücken.'
Dann hat der Kobold aber mal gesagt, wie gut man eine Orange zerdrücken kann. Ich hätte einen Becher drunter halten sollen, dann hätte ich wenigstens frisch gepressten Orangensaft. ;) 
Am Samstag lag pünktlich nach Weihnachten Schnee und das nicht mal wenig. Ich wohne in einer Region, die wenig Schnee abbekommt. Aber diesmal war es überhaupt nicht so wenig, auf jeden Fall genug Schnee, dass routinierte Autofahrer fahren wie Wilde. Also sind wir zu hause geblieben. Und dort haben wir eine Schneeballschlacht gemacht. Der Provokateur ist ein ganz gemeiner Gegner. Er versteckt sich, dann wirft man und genau in dem Augenblick, wo man selbst keinen Ball hat wirft er einen Schneeball genau an den Hals, sodass es in die Jacke schneit. :'D Nach der Schneeballschlacht brauchte man erstmal eine heiße Schokolade, weil man durchgefroren war. 
Heute bekamen wir noch mal Besuch. Vom Mutmacher mit seiner besseren Hälfte und ihren Eltern. Auch ihnen musste ich erstmal die Röllmöpse erklären. Später haben die Männer dann Skat gespielt bzw. wollte der Mutmacher es lernen. (Ich glaube er ist mit mehr Fragezeichen über dem Kopf gefahren, als er kam.) Ganz erwachsen wie wir sind, kamen dann die übrigen Leute entschieden ein etwas weniger kompliziertes Spiel zu spielen. Wir hatten auf jeden Fall auch viel Spaß und es war leicht zu verstehen. ;)  
Und heute Abend bin ich total zufrieden und glücklich. Das war die letzten Wochen anders. Mir ging es wirklich nicht so gut, ich vermute mal dass die Zeit in Hannover und alles was daran hängt, mich etwas beschäftigt hat. Ich habe ja gesagt, dass ich etwas langsam bin, was die emotionale Verarbeitung angeht. ;) 


Ach und jetzt noch mal die Auflösung von dem Bild beim letzten Eintrag:
Lest einmal nur die orangenen Linien
Da steht F**k
Klares Statement von dem Fisch;)







LifeTiccer

Montag, 22. Dezember 2014

Eine Woche voller Erlebnisse, Eindrücke und Erfahrungen



Heute gibt es eine ganze Woche auf einmal. So war das zwar am Anfang der Woche nicht geplant, aber auch ich muss lernen, man kann nicht immer alles planen. ;)

Am Montag ist überhaupt nicht viel passiert, ich war etwas quer im Kopf, da wir in der Nacht auf Dienstag nach Hannover fahren wollten. Daher mache ich auch direkt mit Dienstag weiter.

Um 2:00 Uhr bin ich aufgestanden, noch schnell alle Sachen zusammen gepackt und um kurz vor drei sind der Fachmann, der Kämpfer, der Provokateur, der Beschützer und ihr Touretter los. Im Auto war es noch wirklich ruhig, ich habe Musik gehört und immer mal wieder mit dem Gurt gekämpft. Denn dieser war auch noch müde und hat sich immer festgestellt, sodass ich an den Sitz gedrückt wurde. Mir war so kalt, da der Kämpfer das Fenster ein kleines Stück (vielleicht 1 cm) geöffnet hatte, zog es einfach die ganze Zeit gegen meine Beine. Wir kamen erstaunlich schnell durch, so haben wir auf einem Rastplatz gegen 5 Uhr halt gemacht, manche mussten auf Toilette und andere waren hungrig. Ich blieb im Auto, aber dann waren plötzlich alle weg und der Fachmann hat das Auto nicht abgeschlossen. Ich hatte total die Angst, dass jemand kommt. Kurz darauf waren alle wieder da und die Fahrt ging weiter. Gegen 7 Uhr waren wir dann glaube ich in Hannover, da waren wir aber zu früh. Wir machten noch einmal kurz Rast, dann ging es in die MHH.

Dort angekommen, ging ich auf die Station, auf der ich auch in der Zeit meines Aufenthaltes war, denn da war ich zum hochstellen, des Schrittmachers verabredet.

Ich meldete mich an und ging vor die Station. Ich glaube, alle die noch schlafen wollten, haben sich sehr über meine Anwesenheit gefreut. Richtig lachen musste ich als ich ein ganz lautes Theo ticte. Immer wieder. Irgendwann bekam ich auf mein Theo die Antwort: ‚Wir fahren nach Lodz‘ Ich musste so lachen. :D

In der Zeit, des Wartens kamen immer mal wieder Mitarbeiter des Krankenhauses, die mir noch von meinem Aufenthalt bekannt waren. Alle waren immer sehr nett und es gab einiges zu lachen.

Um 9:00 Uhr war immer noch kein Arzt da, aber ich musste wieder weiter, ich hatte noch einen Termin in der Tourette Sprechstunde und der weg ist nicht ganz kurz. Aber was wirklich lange dauerte, war nicht der weite Weg, sonders das diese ganze Klinik gefliest ist. Da ich nicht auf die Fugen trete brauche ich eine ganze Weile. ;)

Gerade als ich rein gebeten wurde, rief ein Arzt, an er sei jetzt bereit zum einstellen. Also ging ich hoch, ich beeilte mich, aber dabei machte ich Fehler mit den Fugen. Auf der Station, ging das Einstellen recht schnell, dann ging ich runter. Wieder mit Fehlern, aber ich war schon etwas zu spät. Da hat sozusagen der Fugenzwang gegen den Zeitzwang gekämpft. Und diesmal gewann die Zeit. Aber die ersten paar Minuten im Arztgespräch viel mir die Aufmerksamkeit wirklich schwer. :D
Dann ging es doch, es lief wie die Male davor auch, wir machten auch wieder ein Video. Nachdem Gespräch ging ich zum Rest der Irrenhaushauptzentrale, die warteten in einem Cafe.

Dann fuhren wir wieder nach Hause. Auf der Rückfahrt, waren meine Geschwister etwas wacher, als auf der Hinfahrt. Daher war ich froh, als wir endlich zu Hause waren. Nicht lang nach der Ankunft zu Hause, ging ich in mein Zimmer. Ich brauchte erst mal Ruhe und Zeit zum Nachdenken. Ich hatte so viel zum Nachdenken, dass ich einschlief. ;)

Am Mittwoch, hatte ich einen Termin beim Ortopädietechniker zum Anpassen des Schlagschutzes für den Bauch. Dort haben wir dann abgesprochen, dass ich ihn noch diesen Freitag abholen kann. Nach diesem Erfolgserlebnis ging es noch zur Krankenkasse, da ich eventuell ein anderes Medikament bekomme. So ein entspanntes Gespräch hatte ich noch nie dort. Erst mussten wir kurz warten, da alle Ansprechpartner in einem Gespräch waren, dann waren wir an der Reihe. Man muss sich das mal so vorstellen: Ein großer offener Raum und dort arbeiten 3 Leute an Schreibtischen. Es gelang mir also alle mit meinem Geräuschpegel zu irritieren. Aber die Dame bei der ich war, lies sich überhaupt nicht von mir irritieren. Es war so cool, dass sie nicht voller Mitleid war sondern auch einfach, wenn der Kobold mal lustig war auch gelacht hat. Nach einer halben Stunde etwa waren wir fertig und ich ging mit dem Fachmann wieder zum Auto. Und kurz vor diesem waren, ausgerechnet zwei Asiaten. Ich habe nichts gegen die nur finden die es immer etwas rassistisch, wenn mein Kobold sie wahrnimmt. Schnell ging ich ins Auto und schloss die Tür. :)

Am Abend ging ich dann, endlich nach echt viel viel viel zu langer Zeit, mal wieder zum Fußballtraining. Zum selbst wieder spielen reicht es zwar noch nicht wieder, aber zum zuschauen schon. Es ist ja inzwischen Winter, also ist das Training in der Halle. Dort angekommen, dachte ich: ‚Was eine leichtsinnige Entscheidung von mir, denn ein Hallenboden hat überall Linien.‘ Egal ich freute mich, also ging ich weiter. Und bei den anderen angekommen, war es wirklich schön. So normal, als sei ich nicht weg gewesen. Dieses Treffen war wirklich wichtig für mich, nach dem ganzen Hin und Her mit dem Schrittmacher, war dieses Stück ‚alten/normales Leben‘ genau richtig. Also damit will ich nicht sagen, ich trauere meinem früheren Leben ständig nach, nur manchmal ist es einfach schön, wieder den alten Alltag zu leben. Trotzdem muss ich auf jeden Fall auch im nächsten Jahr öfter zum zuschauen kommen. :) Wenn ich schon nicht mehr spielen kann, werde ich eben ein fluchendes Maskottchen, hat auch nicht jeder Verein. ;)

Am Donnerstag ging es dann weiter, ein Termin beim Arbeitsamt. Im Vorfeld war ich wirklich verärgert, denn die Dame rief zu Hause an (Anfang Dezember). Sie würde gern mit mir über meine berufliche Zukunft reden. Ok, das ist ja erst mal nichts Negatives. Doch dann erklärte der Fachmann, ihr mal ein Tourette-Syndrom. Und das eine 08/15 Arbeitsstelle für mich eher nichts ist. Nach dieser Erklärung durfte plötzlich der Fachmann, allein zu dem Gespräch mit ihr kommen. Das ärgerte mich, denn es geht doch um mich und nur weil ich tice bin ich nicht weniger Intelligent. Lange Rede kurzer Sinn, natürlich bin ich mit zu dem Termin gekommen. Und als wir im Gespräch waren, war ich wirklich positiv überrascht, die Dame war wirklich super und hat mir viel Hilfe angeboten. Ich bin gespannt, was sich daraus entwickelt. :)

Am Freitag, konnte ich dann meinen Schlagschutz abholen. Und innerhalb von 5 Minuten hatte ich optische 20 kg zugenommen. Klar mit einem Polster vor dem Bauch. Zu Hause haben wir alle immer wieder gelacht, denn wir haben zum Beispiel so ein Big Sofa und dort kommt man nicht mehr mit den Füßen auf den Boden, wenn man ganz hinten sitzt. Also musste ich, etwas steif um die Hüfte nun, nach von rutschen. Das Bild muss wohl an eine Schwangere erinnern. :D  Ein paar Vorteile hat das Teil aber auch. 1. Es tut echt nicht mehr weh, wenn ich mir in den Bauch schlage. 2. Mein Rücken ist jetzt auch noch gerader. 3. Mir passen die Hosen wieder, die nach der OP alle zu groß waren. :‘D

Am Nachmittag, habe ich gemeinsam mit meinen Geschwistern die App Dubsmash für uns entdeckt. Da läuft im Originalton z.B. ein Zitat aus einem Film und man bewegt die Lippen parallel dazu. Das war echt so super lustig. :) Ja und da wir diese App entdeckten, habe ich den Blog am Freitag völlig vergessen. Daher habe ich dann entschieden, dass ich heute die gesamte Woche zusammen fasse.
Am Samstag, passierte dann eigentlich überhaupt nicht so viel, es war ein echt gemütlicher Tag auf der Couch. 

Und für heute (Sonntag) ist es geplant ins Schwimmbad zu fahren. Ich freue mich so darauf denn, seitdem ich aus Hannover zurück bin, waren wir nicht mehr im Schwimmbad. Und da wir jetzt gleich ins Schwimmbad fahren, habe ich den Blogeintrag jetzt schon geschrieben. Denn ich kenne mich, danach bin ich erschöpft und mein Kopf ist nicht mehr frei genug um die Woche zusammen zu fassen. :D

Ich wünsche euch allen einen wundervollen 4. Advent. Habt ihr denn schon alle Weihnachtsgeschenke? ;)  


 
Wer findet den Grund warum es der Tourettes Fish ist?
Ich finde das dezent lustig. :) 




LifeTiccer

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Morgen mehr

Heute gibt es nur einen ganz kurzen Beitrag, morgen dann einen ausführlichen.:) 

Eigentlich wollte ich den Beitrag für heute vorschreiben, aber da ich nur unterwegs war kam ich nicht dazu. Und jetzt bin ich gerade auch wieder 'in Tour'. 
Mehr gibt's morgen 

LifeTiccer 

Montag, 15. Dezember 2014

Auch Helden haben mal Angst




Tici und sein neuer Freund Lukas haben sich in den letzten Wochen immer besser kennengelernt. Sie spielen fast jeden Tag zusammen. Am liebsten kämpfen sie gegen Schurken und Bösewichte. Auch heute haben sie sich zum spielen verabredet. Sie sind zwei Helden und haben einen Hilferuf vom Planeten Angstasien bekommen. Die Bewohner dort, werden von einem bösen Zauber bedroht.
Sofort machen sie sich auf den Weg um Angstasien zu befreien. Angekommen, werden sie von Dana in ihr Haus gerufen. Dana wohnt auf Angstasien. Sie ist so alt wie Tici und Lukas aber sie sieht viel ängstlicher als die Beiden aus. Sie erklärt den Freunden warum sie gerufen wurden: „ Seit ein paar Wochen geht niemand mehr aus dem Haus. Alle haben Angst.“

„Aber wovor habt ihr Angst?“, fragt Tici besorgt. Dana erzählt weiter: „ Am Anfang war es nur ein kleiner Zwerg, der allen Angst machen wollte und irgendwann bekamen auch immer mehr Leute Angst.  Dadurch wurde der Zwerg immer größer und gemeiner. Jetzt ist er ein richtig gemeines Ungeheuer. Niemand traut sich noch aus dem Haus. Bitte, Tici und Lukas ihr müsst uns helfen und uns von diesem Zauber befreien! Es ist fast so, als würde das Ungeheuer die Angst von jedem kennen und alle  damit erschrecken.“

Tici und Lukas besprechen sich kurz und entscheiden sich dann, das Ungeheuer selbst zu suchen.  Sie gehen raus und erschrecken fürchterlich, denn das Ungeheuer steht schon vor ihnen. Es ist riesig und weiß genau wovor sich die Beiden fürchten. Tici fürchtet sich, dass alle auf der Erde in komisch finden, weil er etwas anders ist und Lukas hat Angst wieder allein zu sein. Um keinen Preis möchte er Tici als Freund wieder verlieren. Erschrocken laufen die Helden zurück in Danas Haus.  Aus dem Fenster können sie sehen wie das Ungeheuer noch größer wird.

Dana ist sehr traurig und sagt: „ Oh nein, wir müssen für immer in unseren Häusern bleiben. Nicht einmal ihr könnt uns helfen.“ Tici und Lukas müssen erst einmal durchatmen, doch dann haben sie eine Idee. Lukas fragt Dana: „Kannst du allen Bewohnern von Angstasien etwas sagen?“ Dana nickt. Den Rest flüstert Lukas ihr ins Ohr und gleich darauf läuft Dana los um alles vorzubereiten. Ein paar Stunden später sind alle Angstasier im Rathaus zusammengekommen. Obwohl einige Angst hatten zu kommen, da sie dafür aus dem Haus mussten sind trotzdem alle da. Lukas beginnt zu erklären: „Hallo Angstasier, ich und mein Freund Tici sind da um euch zu helfen, aber wir zwei allein schaffen es nicht euch von dem Zauber zu befreien. Ihr müsst uns alle helfen.“ Alle werden laut und ein „ Wie sollen wir denn helfen?“  geht durch den Saal.  Lukas redet weiter: „Das Ungeheuer ist an eurer Angst gewachsen. Eure Angst wurde immer größer, genau wie das Ungeheuer. Also lasst uns versuchen, wenn wir alle zusammen rausgehen und uns nicht fürchten, ob dann auch das Ungeheuer kleiner wird.“ Da fragt ein Angstasier: „Und warum sollten wir uns jetzt nicht mehr fürchten, wenn wir rausgehen?“ Daraufhin antwortet Lukas: „Ganz einfach, allein haben Tici und ich uns auch gefürchtet, aber wir sind so viele. Und mit so vielen Leuten haben wir bestimmt keine Angst mehr. Lasst uns rausgehen und dem Ungeheuer etwas Angst machen!“ Überzeugt von den Worten von Lukas stellen sich alle gemeinsam an die Tür. Die Tür geht auf und langsam aber trotzdem mutig gehen sie raus, ganz vorn Tici, Lukas und Dana. Hinter ihnen die Bewohner von Angstasien. Und plötzlich steht das Ungeheuer vor ihnen. Dana erschrickt und nimmt die Hände von Tici und Lukas. Sie schauen sich an, nicken kurz und voneinander gestärkt gehen sie weiter. Aber die anderen Angstasier bekommen Angst und gehen nicht weiter. Das Ungeheuer wächst und wächst. Da ruft Dana: „Kommt, wir müssen alle zusammen halten nur so können wir es schaffen.“ Sie hält ihre Hand hin und ganz viele nehmen sich bei der Hand. Nur einer nicht, Casi. Er Hat zu große Angst.

Die Anderen gehen dennoch weiter und tatsächlich, es funktioniert. Tici ruft: „ Es funktioniert, das Ungeheuer wird kleiner!“ Casi schaut auf und sieht, dass das Ungeheuer wirklich schrumpft. Nun bekommt auch er den Mut und stellt sich vor alle anderen in die erste Reihe. Er schreit das Ungeheuer an: „ Ich habe keine Angst mehr vor dir, du bist allein und wir sind alle zusammen. Zusammen sind wir viel stärker als du!“ Die anderen Angstasier sind total verwundert, so kennen sie Casi nicht. Eigentlich ist Casi immer der kleinste und ängstlichste von allen gewesen.
Das Ungeheuer schrumpft und schrumpft. Plötzlich ist es nur noch ein ganz kleiner Zwerg. Und dann verschindet es ganz. Froh über den Erfolg jubeln alle und es gibt ein großes Fest. Casi ist der Held des Festes, aber er ist überhaupt nicht da. Dana geht ihn suchen und findet ihn im Rathaus. „Casi“, fragt Dana, „Warum bist du denn allein hier, wir wollen doch feiern?“ Da beginnt Casi zu weinen: „Dana, nur wegen mir wurde der Zwerg zu einem Ungeheuer. Nur weil ich so eine Angst hatte, konnte er immer größer werden. Hätte ich euch nicht in Gefahr gebracht, dann hätte uns auch niemand retten müssen.“ Dana setzt sich neben Casi und sagt: „Das ist doch nicht wahr Casi. Wir hatten alle Angst und vielleicht hattest du wirklich mehr Angst als wir anderen. Aber du hast auch mehr Mut gehabt. Niemand von uns hat sich vor das Ungeheuer gestellt und es kleiner geschrien. Du hast das gemacht und auch geschafft! Ich finde du bist ein wahrer Held. Man kann auch als Held mal Angst haben. Aber du hast deine Angst besiegt und das können nur echte Helden.“  Casi schaut Dana mit großen Augen an: „ Meinst du wirklich? Denkst du ich kann auch ein Held sein?“ „Casi du bist jetzt schon der größte Held auf ganz Angstasien. Komm mit zum Fest und du wirst sehen, die anderen Angstasier denken das auch.“, sagt Dana lächelnd. Casi nimmt Danas Hand und gemeinsam gehen sie zum Fest. Auch Tici und Lukas sind noch da. Und bevor sie wieder zurück auf die Erde reisen möchten sie Casi eine Medaille geben. Tici gibt Casi die Medaille und sagt: „ Casi, die Medaille soll dich daran erinnern, dass jeder Held mal Angst haben darf, aber nur die wahren Helden kämpfen gegen die Angst. Ich bin mir sicher, wir kommen nur noch zu Besuch nach Angstasien, denn du kannst alle beschützen.“
Casi ist etwas verlegen, aber freut sich sehr über die Worte von Tici. „Und jetzt lasst uns feiern“, ruft Dana und dreht die Musik laut.

Es wird noch lang gefeiert und irgendwann gehen Tici und Lukas ganz leise.

Wieder zurück von Angstasien, sind Lukas und Tici richtig stolz auf ihre Reise. Lukas meint: „ Wir sind auch zusammen und zusammen müssen wir vor nichts Angst haben!“, und legt den Arm um Tici…



LifeTiccer

Samstag, 13. Dezember 2014

Zwänge, Tics und Danke an euch



So nun entschuldige ich mich schon wieder bei euch, denn der Eintrag von Mittwoch kommt erst heute. Dafür kann ich mehr erzählen. :) Und in Zukunft versuche ich die Termine (Mittwoch und Sonntag) einzuhalten.

Genug davon, jetzt berichte ich, wie es am Dienstag weiterging und was sonst noch geschah.
Viel geschah im Zusammenhang mit dem DWSW nicht mehr, wir frühstückten noch und dann ist er weitergefahren, der Weg war schließlich noch weit und das Wetter nicht unbedingt gut. ;)
Ich hatte noch einen Termin beim Neurologen wegen meinem Fuß. Der ist schon viel besser und so dauerte der Arzttermin ganze 3 Minuten. Also von so viel Aufklärung war ich durchaus überrascht. :‘D
Selbst der Fachmann war ganz verwirrt, dass ich so schnell wieder zurück war.

Dann habe ich noch etwas aufgeräumt, denn am Mittwoch sollte die Kämpferin wieder zurückkommen. Ich freute mich schon sehr darauf, also es war nicht schlecht, als sie nicht da war, doch es wird wieder wie immer, wenn sie wieder da ist. (Ich mag keine Veränderungen und bin auch erst nach Tagen bereit diese anzunehmen. :D)

Sonst war der Dienstag ein relativ normaler Tag. Klar war ich noch etwas getriggert, vom Wochenende aber das war nur noch minimal. Leider ist es aber auch so, dass ich vor 2-3 Wochen eine Tic-Steigerung hatte und diese sich auch immer noch hochsteigert. Den einzigen Tic, denn ich von dem Treffen mit den anderen Kobolden mitgenommen habe, ist ein  ‚Mamaja‘ . Und ihr könnt mal raten von wem ich diesen mitgenommen habe? … Genau es war der Trigger- König. :‘D

Am Mittwoch, war frühes Aufstehen angesagt, eigentlich habe ich damit auch kein Problem, doch hing mir die eine schlaflose Nacht noch etwas nach, so stellte ich meinen Wecker, als er das erste Mal klingelte, auf Schlummern. Dies bedeutet nach 9 Minuten klingelt er noch einmal. Und innerhalb dieser paar Minuten habe ich es wohl geschafft, so fest einzuschlafen, dass ich den Wecker nicht mehr hörte. ;) Gegen 7.30 Uhr wachte ich dann wieder auf. Also was soll es, nur 1,5 Stunden zu spät, das ist doch fast nichts. :)

Der Fachmann war da aber schon unterwegs um den Kämpfer nach Hause zu holen. Ich räumte dann wieder auf. (Also nur um das mal zu erklären, wir haben kein riesen Chaos, sondern ich räume alles auf, egal ob es nötig wäre.) Irgendwann entschied ich mich zu kehren, dies dauerte dann für zwei Zimmer eine halbe Stunde, aber so war es wenigstens gründlich. :)
Gegen 11:00 trafen sie dann wieder ein. Endlich waren wieder alle zu Hause. Auch unser Hund, war völlig aus dem Häuschen. Ich stelle mir dann oft vor, was unsere Hündin gerade denkt und diesmal konnte man das sehr deutlich im Gesicht lesen. Es war zunächst ein: ‚Streichel mich, ich war ganz lieb. ‘ Und daraus wurde ein: ‚Jetzt ist mein Rudel wieder vollständig und alles ist wieder gut. ‘ Nachdem sie diese Erkenntnis machte, legte sie sich hin und schlief. :) Und so war es wirklich, jetzt waren alle wieder da und ich war auch etwas froh.

Dann musste der Kämpfer den Provokateur und den Beschützer von der Schule abholen, dies hatte sie immerhin versprochen. Wieder zu Hause gab es die ganze Zeit etwas zu erzählen und der Beschützer klebte sehr am Kämpfer. :)

Gegen 16:00 Uhr ging ich dann in mein Zimmer, mit dem Vorhaben den Blog zu schreiben, leider war das aber nicht so einfach, also entschied ich mich dies etwas aufzuschieben.

Am Donnerstag, war ich pünktlich untern, aber das hätte ich nicht gemusst, da der Kämpfer wieder da war. Aber egal, so war es auch gut. :) Ich genieße irgendwie auch immer die Zeit ganz allein im Haus zu sein. Um 11:00 Uhr hatte ich Therapie. Vom letzten Mal hatte ich die Aufgabe alle Zwänge aufzuschreiben, da wir nun daran arbeiten wollten. Dies gestalte sich nicht so einfach, denn ich hatte Probleme mich zu konzentrieren, außerdem denke ich darüber auch nicht gern nach. So habe ich immer mal wieder einen Buchstaben nicht ‚perfekt‘ geschrieben, also habe ich neu angefangen. Irgendwann fehlte mir die Zeit und ich musste diese unperfekten ‚Zettel‘ mitnehmen. Gut, dass es dieses Problem ausgerechnet bei dem Auflisten der Zwänge gab, das hat etwas von Situationskomik. :‘D  bei der Therapie angekommen, besprachen wir alles und ich war wirklich erschöpft als ich wieder ging. Ich war zwar erschöpft aber trotzdem war ich mir sicher, dass ich weiter daran arbeiten möchte (bisher habe ich a aktiv noch nichts gemacht) , denn zur Zeit nehmen die Zwänge wirklich zu viel Platz in meinem Leben ein. Den ganzen Tag dachte ich noch darüber nach, was wir dort besprachen. Oft habe ich mich dann auch erwischt, dass ich beim daran denken angefangen habe zu putzen oder sortieren. :D 
Irgendwann bin ich dann wieder in mein Zimmer gegangen, schließlich wollte ich den Blog heute schreiben, aber wieder wurde daraus nichts. Heute bin ich froh, dass ich die letzten Tage gesammelt habe und nicht alles auf einmal schreibe. :) Denn ich liebe es den Blog zu schreiben und ich freue mich auch jedes Mal darauf, nur habe ich auch einen normalen Alltag und dieser lässt nicht immer zu, dass ich mir 2-3 Stunden nehmen kann um zu bloggen. Ok aber ich drifte ab, wobei heute ist überhaupt nicht so viel passiert, der Mutmacher war kurz da, dies war sehr lustig und sonst habe ich nichts gemacht.  Jetzt kann ich wieder auf den Blog zurückkommen.
Das wollte ich schon vor langem einmal schreiben. Ich habe damals angefangen zu bloggen, einfach nur, weil nicht alle Freunde Facebook haben und ich aber alle während dem Aufenthalt in der MHH auf dem Laufenden halten wollte.  Und was sich jetzt daraus entwickelt hat, war niemals geplant und es ist doch so wundervoll. Wundervoll? Warum? Ganz einfach, ich tanke so viel Kraft, aus jedem Danke oder Mach weiter so, das kommt. Ich habe das Gefühl einen richtigen Weg zu gehen. Und dafür danke ich euch sehr. <3





Danke an alle

Allen, die mich bestärkten
Und so freundlich reagierten
Allen, die sich Zeit genommen
Allen, die vorbeigekommen waren
Ihre Schritte zu mir lenkten
Freude und ein Wort schenkten
Die den Tag mit mir verbracht
Oder nett an mich gedacht
Danke ich, ihr lieben Menschen



LifeTiccer

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Mit einem lachendem und weinenden Auge….



…sehe ich auf die letzten Tage zurück. Lachend weil wir einfach viel lachten und weinend ,weil es schon vorbei ist. 

Jetzt ist das Wochenende schon wieder vorbei. Gestern habe ich einfach keine Zeit zum schreiben gehabt. Aber ich fange mal von Beginn an zu erzählen.

Es war Freitag um 6:00 Uhr, denn da begann der Zauber. Ich weckte den schon wachen Touretter, mit dem ich gemeinsam nach Frankfurt und von da in die Zweigstelle fahren wollte, telefonisch.

Anschließend machte ich mich für den Tag fertig und ging zu meinem Termin, denn ich hatte genau vor der Abreise einen Termin.Wieder zu Hause, dauerte es nicht lang und es ging los. Die Fahrt nach Frankfurt verlief Ereignis los, denn wir wurden vom Fachmann gefahren.

In Frankfurt angekommen hatten wir noch etwas Zeit, also durchquerten wir den Bahnhof und es gab einige Leute die schauten. Immerhin ist ein Touretter allein schon aufregend, aber zwei zusammen sind unglaubwürdig. ;) Nachdem wir den Bussammelpunkt fanden, an dem wir warten mussten, bekamen wir gesagt, dass der Bus 30 Minuten Verspätung hatte. Super! Denn es gibt nicht viel aber Zeiten sind sehr, sehr, sehr wichtig (für mich).

Völlig nervös beobachteten wir die Busse, die ankamen und um kurz vor 12:30 Uhr fragte ich nochmal nach dem Bus. Der Mitarbeiter sagte nur, dieser sei schon weg, er hätte Bescheid gesagt und… Außerdem kann er uns eine Fahrt, die wir erneut bezahlen müssten, mit einem anderen Busunternehmen anbieten. Wie wild am ticen waren alle Erklärungen zwecklos, so entscheiden wir uns nach einigen Rücksprachen für den Zug. Im Zug gab es zwar immer mal wieder komische Situationen aber eigentlich ging es ganz gut und irgendwann kamen wir auch an. Am Bahnhof wurden wir abgeholt. Und dann fuhren wir weiter zum Haus dieser Touretterin. Nach einer Weile fuhren wir dann zu meinem Schlafplatz. Angekommen, gab es viel zu erzählen und zu ticen. ;)
Es war jetzt schon richtig toll und der Ärger über die Hinfahrt war auch schnell vergessen. Am Abend kam noch der Trigger-König (*Triggern=Provozieren), damit war die Runde komplett, zunächst. Denn am Samstag wollten noch zwei Leute nachkommen. Der Tag ging noch lang es wurde viel musiziert und geredet und noch mehr gelacht. Wir haben uns auch darüber unterhalten warum diese Treffen für uns immer so wichtig sind. Von der Eifel zehren wir schließlich heute noch. Und der Grund war sehr schnell klar: Es ist die Normalität, das Unbeschwerte sein. Einfach mal nicht für jeden Tic eine Ausrede oder Entschuldigung zu brauchen oder auch einfach mal für eine Zeit Tourette vergessen, sich wie jeder fühlen. (Auch jetzt beim Schreiben dieser Worte, habe ich Tränen in den Augen, da dies wirklich wichtig ist.)  Ich ging irgendwann duschen und auch schlafen, die Anderen blieben noch wach, aber ich war einfach müde. Es dauerte auch nicht lang und ich schlief ein. Am nächsten Morgen waren wir zunächst nicht alle zusammen, und gegen 12:00 Uhr  holten die gute Seele des Hauses und ich noch jemanden vom Bahnhof ab. Am Bahnhof angekommen hatten wir es eilig. Also rannte die Fahrerin los. Und ziemlich zeitgleich klopfte es an mein (das Beifahrer-)Fenster. Dann rannte ich wiederum los. Und am Bahnhof angekommen musste ich feststellen, dass es dem Gleis, an dem die Touretterin, die wir abholten, finden sollten, nicht einmal gab. Toll, wie sollte ich an einem mir fremden Bahnhof jemanden finden. Doch recht bald fanden wir uns und liefen zum Auto. Dort konnten wir uns in Ruhe begrüßen und es ging wieder zurück. Wieder angekommen, war es laut, aber schön. :)  Dann besprachen wir, was wir machen, denn wir waren nun doch vollständig, leider konnte ein sehr gern gesehener Teilnehmer nicht kommen. Aber er kann sich sicher sein, dass wir immer wieder an ihn gedacht haben. Die Entscheidung fiel auf eine Veranstaltung bei der es um Musik ging. Für mich war ab dem Wort Veranstaltung schon klar, dass ich nicht mitkomme. Dies wurde auch bekannt. Nach einem Gespräch mit der guten Seele des Hauses wurde mir die Entscheidung zum mitkommen etwas abgenommen. Ab diesem Zeitpunkt stoppten meine meine Tics. Immer wieder fragten mich die anderen was los sei, aber ich wollte es nicht erklären, denn eigentlich möchte ich nicht, dass andere meine Fehler sehen.  Denn mein Problem in dieser Situation waren absolut nicht die Tics, ich hatte einfach Angst vor den ganzen Leuten, denn viele Menschen auf einem Fleck, wo die Situation für mich nicht mehr überschaubar ist, versuche ich zu meiden. Diesmal konnte ich die Situation nicht meiden. Der restliche Mittag/Nachmittag ging etwas an mir vorbei. Ich war zu sehr mit denken beschäftigt. ;) Am Abend sind wir dann auch nicht ganz pünktlich losgefahren, eigentlich kein Problem für mich da das erste „schlechte“ Zeichen, denn ich war mir sicher, dass dieser Abend nicht gut endet.

Dort angekommen, nahmen wir Platz und das Musikgenie alias der Trigger-König meldete sich an. Nach etwa 10 Minuten ging ich raus, dort übergab ich mich und die Tics kamen zurück. Dies war schon mal eine Erleichterung, denn langsam tat mir wirklich alles weh.Wieder drinnen warteten wir alle auf den Auftritt des Trigger-König. Dann war es endlich soweit. Erlegte los die Tics verschwanden und er war einfach cool. Man merkte den anderen Gästen an, dass sie begannen zu verstehen. Anfangs schauten viele und ihnen gelang es überhaupt nicht unauffällig zu schauen, so viele Touretter auf einmal sind ja auch nicht alltäglich. ;)

Beim ersten Lied waren einige noch völlig überfordert. Doch nach weiteren zwei Liedern, waren einige schon Verständnisvoller. Und dann kam das vierte Lied, über Tourette und das eigentlich die Gesellschaft das Problem zu einem Problem machen. Anfangs schauten die meisten  beschämt zu Boden, und am Ende des Liedes gab es einen tosenden Applaus. Der Trigger-König hat alle umgehauen und beeindruckt. Danach ging ich nochmal raus, denn ich hatte genug, die Zeit bis nach dem Auftritt hatte ich geschafft, von mir aus könnten wir jetzt wieder zurück, aber das hätte ich nie so oder so ähnlich gesagt. Draußen ging bei mir dann nicht mehr viel und ich habe mir die Lippe aufgebissen. Diese blutete diesmal echt stark, schon nach kurzer Zeit waren meine Taschentücher aufgebraucht, dann kam aber auch schon die gute Seele und reichte mir ihre. Eigentlich war ich extra, nach vorn so weit weg von den anderen, aber jetzt war ich auch froh nicht weiter allein zu sein. Wir waren nun alle gemeinsam draußen, es kamen immer mal wieder Leute, die durch den Auftritt das Gespräch zu der Gruppe suchten. Es war wirklich cool und ich freute mich sehr für den Trigger-König, denn dieses Interesse galt sicher auch seinem sehr gelungenen Auftritt.
Meine Lippe blutete immer noch, es war auch ganz schön tief um ehrlich zu sein. Also bekam ich etwas Eis für die Lippe, anfangs ging das gut, dann musste ich meine Lippe auf bereits blutige Stellen des Handtuchs halten, dies war schwer für mich, aber auch geschafft. :) Dann hörte sie auch irgendwann wieder auf. :) Und dann sind wir auch gefahren. Wieder im Haus angekommen, konnte ich nicht runterkommen, denn immerhin hatte ich den ganzen Mittag „Ruhe“ vor mir. Auch das duschen brachte nicht wirklich viel. So war ich diese Nacht eben mal wach, aber das war nicht ganz so schlimm, denn es war schon weit nach Mitternacht.

Am nächsten Morgen, Sonntagmorgen, war ich völlig erledigt, aber doch froh, dass ich mitgekommen bin. Also für mich hat es sich gelohnt und wie sich am Ende zeigen soll hat es sich auf jeden Fall gelohnt. Sonntag stand dann das Treffen der T.I.M. an. Dort angekommen, war es mal ein Treffen der etwas anderen Art. Es war sehr laut und dadurch ergab sich das sonst überhaupt nicht vorhandene Selbsthilfegruppen-Flair. Der Sprecher ging vor die Gruppe redete und die anderen applaudierten.

Das war schon etwas lustig, denn es gab auch welche, die zum ersten Mal dort waren, aber alle haben das gut gemacht und es war auch ein schönes Treffen. Danach fuhren wir wieder zurück und kurze Zeit später musste der Trigger-König gehen, somit war er schon der zweite, der nicht mehr da war. So langsam machte sich etwas Wehmut breit und nach einer super Idee, konnte ich auch sehr schnell schlafen. Am nächsten Morgen, Montagmorgen, war ich völlig erholt und etwas traurig. Nach einem nochmal schönen Vormittag mussten wir, der DWSW und ich wieder zurück nach Frankfurt. Mit flauem Gefühl im Magen, ob es diesmal mit der Busfahrt klappen würde ging es zum Bahnhof. Dort waren wir  und gleich darauf wurden unsere Koffer verladen, wir erklärten dem Busfahrer warum wir laut sind und er machte daraus kein Problem. So stiegen wir ein und die Fahrt ging los. Nach nicht mal 10 min. ging der erste los um sich beim Busfahrer zu erkundigen wie lang wir im Bus bleiben. Ab der Mitte des Busses rief er durch den Bus, dass wir bis Frankfurt drin bleiben. Ein Raunen ging durch den Bus, aber irgendwie war es nicht so schlimm, wir waren nicht allein und sicher noch bestärkt von den ganzen Eindrücken. Immer wieder gab es blöde Situationen aber irgendwann kamen wir am Bahnhof in Frankfurt an. Wir schnappten die Koffer und gingen zum Fachmann, der uns auch wieder in Frankfurt holte. :)
Während der Fahrt gab es viel zu erzählen und zu Hause angekommen war es richtig Laut, aber die Touretter waren nicht allein schuld. Nachdem wir ankamen, denn der DWSW schlief die Nacht noch bei uns, um morgen erholt zu fahren, gingen wir noch einmal raus. Mit dem Vorhaben etwas spazieren zu gehen. Nach etwa der Hälfte fragte der DWSW, ob wir noch in eine Kneipe gehen und etwas trinken. Ohne nachzudenken stimmte ich zu. Also zogen wir los. Die erste Raucherkneipe auf dem Weg sollte es sein (obwohl ich zu Hause war, konnte ich keine Info über Kneipen und deren Toleranz geben, da ich nie eine aufgesucht habe.) Wir haben auch prompt die „aufgeklärteste Kneipe“ erwischt. Wir kamen rein und niemand sprach mehr, so gingen wir ganz durch, dort war alles frei. Direkt auf diesem Weg kam irgendein blöder Kommentar. Wir nahmen Platz und der DWSW ging bestellen. Wieder zurück nahmen wir die Umgebung in Augenschein. Die Bilder an der Wand waren eindeutig nicht Reizarm. Wir tranken etwas, lachten viel und wurden immer wieder darum gegeben leiser zu sein, auch nach Erklärung. Auch die Musik wurde immer lauter gedreht, aber wir tranken aus, zahlten und erklärten uns nochmal, aber das Interesse war einfach nicht gegeben.

Als wir vor der Tür standen, fiel mir ein, dass wir uns das alles hätten sparen können, da bei uns gerade Weihnachtsmarkt ist. Spontan entschieden wir, nochmal dorthin zugehen, aber erst nachdem wir nochmal bei mir waren zu Geld und Zigaretten holen.

Auf dem Weihnachtsmarkt, hatte der DWSW etwas Hunger, also holten wir erst etwas zu essen, die Leute dort waren super nett, danach tranken wir etwas. Es war schon irgendwie peinlich zu fragen, ob es auch Kinderpunsch gibt, aber ich trinke einfach keinen Alkohol. :‘D
Wir nahmen direkt an den Lautsprechern platz. Es war überhaupt kein Problem und als wir gegangen sind, wurden wir sogar sehr nett verabschiedet. Danach gingen wir zu mir und es geschah nicht mehr viel.
Wie es am Dienstag weiter ging erfahrt ihr morgen, am Mittwoch, denn jetzt habt ihr schon genug zu lesen. ;)



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